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cert-basics [2012/08/31 11:22] – [Die digitale Signatur] bushcert-basics [2012/08/31 12:13] – [Die Qualität von Zertifikaten] bush
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   * DER ist ein binäres Format mit den typischen Dateinamenserweiterungen .der oder .crt   * DER ist ein binäres Format mit den typischen Dateinamenserweiterungen .der oder .crt
   * PEM ist ein Base64-codiertes Format mit der Erweiterung .pem, das man sich mit einem beliebigen Texteditor ansehen kann.\\ Zum lesen muss allerdings wie auch bei den binären Formaten ein passendes Programm (z.B. **[[http://java.sun.com/j2se/1.3/docs/tooldocs/win32/keytool.html|keytool]]** oder **[[http://www.absolute-cool.de/dokus/ssl/openssl/|openSSL]]**) benutzt werden.   * PEM ist ein Base64-codiertes Format mit der Erweiterung .pem, das man sich mit einem beliebigen Texteditor ansehen kann.\\ Zum lesen muss allerdings wie auch bei den binären Formaten ein passendes Programm (z.B. **[[http://java.sun.com/j2se/1.3/docs/tooldocs/win32/keytool.html|keytool]]** oder **[[http://www.absolute-cool.de/dokus/ssl/openssl/|openSSL]]**) benutzt werden.
-  * PKCS#12 ist ein binäres Format, das Zertifikate ohne oder mit privatem Schlüssel enthalten kann.\\ Falls ein privater Schlüssel enthalten ist, wird er über ein Passwort geschützt.\\ Diese Dateien mit der Namenserweiterung .p12 oder .pfx werden z.B. zum Sichern oder Übertragen von Zertifikaten und geheimen Schlüsseln verwendet, wie es in **[[usercert|User-Zertifikat beantragen]]** für die Übertragung eines Benutzerzertifikates aus Mozilla Firefox nach Mozilla Thunderbird beschrieben ist.+  * PKCS#12 ist ein binäres Format, das Zertifikate ohne oder mit privatem Schlüssel enthalten kann.\\ Falls ein privater Schlüssel enthalten ist, werden die Dateien über ein Passwort geschützt.\\ Diese Dateien mit der Namenserweiterung .p12 oder .pfx werden z.B. zum Sichern oder Übertragen von Zertifikaten und geheimen Schlüsseln verwendet, wie es in **[[usercert|User-Zertifikat beantragen]]** für die Übertragung eines Benutzerzertifikates aus Mozilla Firefox nach Mozilla Thunderbird beschrieben ist.
  
 Muster eines PEM-Formates: Muster eines PEM-Formates:
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 Mit den oben schon erwähnten Werkzeugen (keytool oder openSSL) kann die gesamte Prozedur zum Herstellen eines Zertifikates durchgeführt werden. Mit den oben schon erwähnten Werkzeugen (keytool oder openSSL) kann die gesamte Prozedur zum Herstellen eines Zertifikates durchgeführt werden.
  
-  * **Schritt 1:** Grundsätzlich beginnt die Herstellung eines Zertifikates mit der Erzeugung eines Schlüsselpaares. Man speichert dieses in einer Datei ab, die als Schlüsselspeicher (keystore) bezeichnet wird. Da jeder Eintrag in einem Schlüsselspeicher mit einem Namen (alias) versehen wird, kann man sich bei nachfolgenden Operationen (z.B Vergabe eines Passwortes) auf den gewünschten Eintrag beziehen.+  * **Schritt 1:** Grundsätzlich beginnt die Herstellung eines Zertifikates mit der Erzeugung eines Schlüsselpaares. Man speichert dieses in einer Datei ab, die als Schlüsselspeicher (keystore) bezeichnet wird. Da jeder Eintrag in einem Schlüsselspeicher mit einem Namen (alias) versehen wird, kann man sich bei nachfolgenden Operationen (z.B Vergabe eines Passwortes) auf den gewünschten Eintrag beziehen. Wenn ein Schlüsselspeicher mehrere Schlüsselpaare enthält, spricht man sinnigerweise auch oft von einem Schlüsselbund (key ring) :-) .
  
 Vor dem nächsten Schritt muss man sich entscheiden, ob ein selbst-signiertes (self-signed) Zertifikat hergestellt werden soll, oder ob man sich sein Zertifikat von einer Zertifizierungsstelle beglaubigen lassen will. Vor dem nächsten Schritt muss man sich entscheiden, ob ein selbst-signiertes (self-signed) Zertifikat hergestellt werden soll, oder ob man sich sein Zertifikat von einer Zertifizierungsstelle beglaubigen lassen will.
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 Wir wollen uns aber in diesem Artikel auf die Zertifkate konzentrieren, die von der Uni FR CA ausgestellt werden.\\ Deshalb sieht die weitere Prozedur wie folgt aus: Wir wollen uns aber in diesem Artikel auf die Zertifkate konzentrieren, die von der Uni FR CA ausgestellt werden.\\ Deshalb sieht die weitere Prozedur wie folgt aus:
  
-  * In **Schritt 2** erzeugt man einen Zertifikatsantrag (certificate signing request, CSR), der neben dem öffentlichen Schlüssel die Daten aufnimmt, die ins Zertifikat übernommen werden sollen. Der CSR wird als separate PEM-Datei üblicherweise mit der Dateiendung .csr abgespeichert und an die Zertifizierungsstelle geschickt.+  * In **Schritt 2** erzeugt man einen Zertifikatsantrag (certificate signing request, CSR), der neben dem öffentlichen Schlüssel die Daten aufnimmt, die ins Zertifikat übernommen werden sollen. Der CSR wird als separate PEM-Datei üblicherweise mit der Dateiendung .csr abgespeichert und an die Zertifizierungsstelle geschickt. Bei der Beantragung eines persönlichen Zertifikates wird der CSR vom Browser implizit durchgeführt.
  
-  * **Schritt 3:** Die vorgelagerte Registrierungsstelle (hier die Uni FR RA) identifiziert den Antragsteller/die Antragstellerin, indem diese(rpersönlich dort erscheint und sich mit einem amtlichen Dokument ausweist.+  * **Schritt 3:** Die vorgelagerte Registrierungsstelle (registration authority, hier die Uni FR RA) identifiziert den Antragsteller/die Antragstellerin, indem diese/r persönlich dort erscheint und sich mit einem amtlichen Dokument ausweist.
  
   * **Schritt 4:** Nach erfolgter Identifizierung unterschreibt die RA den Zertifikatsantrag digital und löst damit die Herstellung des Zertifikates aus.   * **Schritt 4:** Nach erfolgter Identifizierung unterschreibt die RA den Zertifikatsantrag digital und löst damit die Herstellung des Zertifikates aus.
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 Zur Qualität trägt z.B. bei: Zur Qualität trägt z.B. bei:
  
-  - wie aufwändig die Zuordnung eines Zertifikates und seines öffentlichen Schlüssels zu seinem Eigentümer (=Antragsteller) kontolliert wird.\\ Gelegentlich werden kostenfreie(!) Zertifikate herausgegeben, die diese Kontrolle nicht durchführen.\\ Die Uni FR CA betreibt eine Registrierungsstelle, bei der sich die Antragsteller persönlich ausweisen müssen, bevor derzen Zertifikatsantrag freigegeben werden kann.\\ Dazu schreibt der DFN:\\ //"In der DFN-PKI werden fortgeschrittene Zertifikate ausgestellt, da für persönliche Zertifikate alle gesetzlichen Anforderungen an fortgeschrittene elektronische Signaturen erfüllt sind. Darüber hinaus muss sich jeder Antragsteller mit einem amtlichen Ausweispapier mit Lichtbild persönlich identifizieren. Damit wird bei der Zuverlässigkeit der Identifikation zum Erhalt eines persönlichen Zertifikats in der DFN-PKI ein vergleichbares Sicherheitsniveau erreicht wie bei der Identifikation zum Erhalt eines Zertifikats zur Ausstellung von qualifizierten elektronischen Signaturen (Vgl. § 5 Abs. 1 S. 1 SigG)."//\\ Gleichwohl dürfen sich diese Zertifikate nicht "qualifiziert" nennen, da bei der Ausstellung keine Behörde wie z.B. die Bundesnetzagentur beteiligt ist.+  - wie aufwändig die Zuordnung eines Zertifikates und seines öffentlichen Schlüssels zu seinem Eigentümer (=Antragsteller) kontolliert wird.\\ Gelegentlich werden kostenfreie(!) Zertifikate herausgegeben, die diese Kontrolle nicht durchführen.\\ Die Uni FR CA betreibt eine Registrierungsstelle, bei der sich die Antragsteller persönlich ausweisen müssen, bevor derzen Zertifikatsantrag freigegeben werden kann.\\ Dazu schreibt der DFN:\\ //"In der DFN-PKI werden fortgeschrittene Zertifikate ausgestellt, da für persönliche Zertifikate alle gesetzlichen Anforderungen an fortgeschrittene elektronische Signaturen erfüllt sind. Darüber hinaus muss sich jeder Antragsteller mit einem amtlichen Ausweispapier mit Lichtbild persönlich identifizieren. Damit wird bei der Zuverlässigkeit der Identifikation zum Erhalt eines persönlichen Zertifikats in der DFN-PKI ein vergleichbares Sicherheitsniveau erreicht wie bei der Identifikation zum Erhalt eines Zertifikats zur Ausstellung von qualifizierten elektronischen Signaturen (Vgl. § 5 Abs. 1 S. 1 SigG)."//\\ Gleichwohl dürfen sich diese Zertifikate nicht "qualifiziert" nennen, da bei der Ausstellung keine Behörde wie z.B. die Bundesnetzagentur beteiligt ist.\\ \\ 
   - ob und wie schnell ein ungültig gewordenes Zertifikat gesperrt werden kann und wie rasch diese Information an die Nutzer gelangt.\\ Zertifikate, deren geheimer Schlüssel verloren wurde oder in die falschen Hände geraten ist sollten vorzeitig gesperrt werden können. Die Sperrung wird üblicherweise in Sperrlisten (certificate revocation list, **[[http://de.wikipedia.org/wiki/Zertifikatsperrliste|CRL]]**) veröffentlich, die regelmäßig gelesen bzw. importiert werden müssen oder über ein spezielles Verfahren (z.B. **[[http://de.wikipedia.org/wiki/OCSP|OCSP]]**) online abgefragt werden können.\\ Die Uni FR CA testet zur Zeit OCSP-fähige Zertifikate.   - ob und wie schnell ein ungültig gewordenes Zertifikat gesperrt werden kann und wie rasch diese Information an die Nutzer gelangt.\\ Zertifikate, deren geheimer Schlüssel verloren wurde oder in die falschen Hände geraten ist sollten vorzeitig gesperrt werden können. Die Sperrung wird üblicherweise in Sperrlisten (certificate revocation list, **[[http://de.wikipedia.org/wiki/Zertifikatsperrliste|CRL]]**) veröffentlich, die regelmäßig gelesen bzw. importiert werden müssen oder über ein spezielles Verfahren (z.B. **[[http://de.wikipedia.org/wiki/OCSP|OCSP]]**) online abgefragt werden können.\\ Die Uni FR CA testet zur Zeit OCSP-fähige Zertifikate.
  
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